1920er Jahre

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Auswirkungen der Goldenen Zwanziger


Zu den unmittelbar folgenden Auswirkungen der Goldenen Zwanziger gehört das den Zusammenbruch der Republik am 30.1.1933 einleitende Unvermögen des Parlamentarismus, sich den Herausforderungen der Weltwirtschaftskrise wirksam stellen zu können. Das im Nachhinein als grobes Versäumnis einzustufende Unvermögen der Mehrheit der demokratischen und der "vernunftsrepublikanischen" Parteien sich zwischen den links- und rechtsradikalen Blöcken so eindeutig als systembewahrend zu positionieren, dass eine nachhaltige politische demokratische Kultur im Lande verankert werden konnte, führte in der Krise 1929 direkt in die autoritäre Präsidialphase Hindenburgs, zur Entmachtung des Reichstags und schließlich zur Machtübergabe an Hitler.


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Ähnlich gravierend für den langsamen Zusammenbruch der Weimarer Republik zwischen 1929 und 1933 war die in den Goldenen Zwanzigern von wesentlichen Teilen der Arbeitgeberseite aufgekündigte Sozialpartnerschaft. Die daraus resultierende zunehmende Enttäuschung breiter Schichten der ursprünglich SPD- und Zentrums-orientierten Arbeiterschaft hat Millionen von radikalisierten Bürgern dem als unfähig eingestuften demokratischen System der Weimarer Republik den Rücken kehren lassen.

Auf kulturellem Gebiet werden die Auswirkungen der Goldenen Zwanziger dagegen überwiegend positiv bewertet. Dabei steht oft die Betonung der Aufbruchs- und Modernisierungsstimmung im Vordergrund der Betrachtung. Bis heute werden die Goldenen Zwanziger als Maßstäbe setzende Innovationszeit für die bildende und darstellende Kunst sowohl in engerem künstlerischen als auch im gesellschaftspolitischen Sinn betrachtet.

Dabei wird allerdings auch nicht verkannt, dass die Kunst der Neuen Sachlichkeit bei Weitem nicht von allen Bürgern der Weimarer Republik angenommen worden ist. Die avantgardistische Stoßrichtung der Neuen Sachlichkeit hat manche Zeitgenossen verstört und geängstigt. Gegenreaktionen wie die Flucht in die "Heimatkunstbewegung" und ähnliche rückwärtsgewandte Idyll-Kunststile stehen im gewisser Weise im Zusammenhang mit der späterem breiten Zustimmung in Teilen der Bevölkerung für die anti-avantgardistische "Blut-und-Boden"-Kulturideologie der NSDAP.

 

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